Der deutsche Nationalökonom Karl Paul Hensel war als akademischer Lehrer maßgeblicher Inspirator für die Idee zur Gründung der Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung.
Aus Anlass des 110. Geburtstages von Karl Paul Hensel überreichte die Stiftung der Marburger Philipps-Universität zwei großformatige Tafeln, die das Leben des "Lernenden" und "Lehrenden" Karl Paul Hensel würdigen. Sie finden ihren Platz in dem Gebäude, in dem Hensels Forschungsstelle zum Vergleich wirtschaftlicher Lenkungssysteme beheimatet war.
Weggefährten, Zeitzeugen berichten über Karl Paul Hensel
Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, von Herrn Prof. Dr. Gernot Gutmann einen umfassenden Bericht über den Menschen, Freund, Wissenschaftler und Lehrer Karl Paul Hensel vorzustellen. Authentisch werden von ihm aus eigenem Erleben und Mitarbeiten die Zusammenhänge zur ordnungspolitischen Theoriebildung dargestellt, oft mithilfe der einen oder anderen sehr persönlichen Episode, die zum Schmunzeln veranlasst.
Das in 3 Abschnitte gegliederte Interview mit Prof. Gutmann befasst sich mit Wirtschaftsordnungen und Wirtschaftssystemen, so auch der Theorie der Zentralverwaltungswirtschaft, mit denen Karl Paul Hensel als Lehrer und Wissenschaftler die entscheidende Grundlage zur „Marburger Schule der Ordnungspolitik“ geprägt hat.
Der Blick des Zeitzeugen Gernot Gutmann richtet sich allerdings nicht nur in die Vergangenheit. Er schlägt einen schwergewichtigen Bogen in die Gegenwart und Zukunft der Institutionenökonomie, der überaus nachdenklich stimmt. Obwohl allenthalben Erfordernisse zu ordnungspolitischen Strukturen des Handelns erkennbar sind, nimmt die deutsche Volkswirtschaftslehre kaum noch von der Idee und den Visionen von Karl Paul Hensel Notiz. Die Auslobung des nach Karl Paul Hensel benannten Promotionspreises soll diesen Mangel beheben und ein zukunftsgerichtetes Bild der Ordnungspolitik unterstützen.
Das vorliegende Zeitzeugnis zur Entwicklung und Ausprägungen der Ordnungsökonomie im Nachkriegsdeutschland verdanken wir mit großer Anerkennung Herrn Prof. Dr. Gernot Gutmann!
Theorie und Praxis der monetären Planungen in der Zentralverwaltungswirtschaft (ZVW)
Im ersten Interview hat Prof. Gutmann als Weggefährte und Zeitzeuge uber Karl Paul Hensel berichtet. Vor diesem Hintergrund legt Prof. Gutmann im zweiten Interview seinen eigenen wissenschaftlichen Werdegang und die daraus folgende institutionelle Arbeit über die monetäre Planung in einem System zentraler Lenkung dar. Der Träger dazu war seine Habilitation uber "Theorie und Praxis der monetären Planung in der Zentralverwaltungswirtschaft". Es bleibt aber nicht bei ordnungstheoretischen Darlegungen. Gerade der praktische Teil wird anschaulich an Gestaltungen und Sachverhalten in der DDR erläutert. Insgesamt führt Prof. Gutmann den Zuhörer auf sympathische Art und Weise in die Ordnungspolitik ein.
Das Interview ist in fünf Abschnitte gegliedert. Der erste Teil entwickelt die Theorie der monetären Planung in einer zentral gesteuerten Wirtschaftsordnung. Er berücksichtigt dabei grundlegend die Zusammenhänge mit der naturalen Planung in diesem Wirtschaftssystem. Die Interdependenz der Ordnungen legt Prof. Gutmann anschaulich dar. Der zweite praktische Teil führt in die monetäre Verfassung der DDR ein. Unvollkommenheiten und Schwierigkeiten einer Umsetzung der theoretischen Anforderung werden anschaulich und kenntnisreich beschrieben.
Prof. Gutmann erläutert als Zeitzeuge und kundiger Wissenschaftler die systemischen Zusammenhange in einnehmender Art und Weise. Darüber hinaus sind diese Ausführungen eine jederzeit nutzbare Blaupause uber den Aufbau von Ordnungen. Es werden Aussagen allgemein gultiger Art und von langfristigem Bestand vermittelt.